Herr Professor Obereuter, was hat sich im Vergleich zu früher im Verhältnis zwischen CSu und Kirche verändert? Geändert hat sich das osmotische Verhältnis, der weltanschauliche Schulterschluss. In der differenzierten und säkularisierten Gesellschaft ist das Christliche und das Politische nicht mehr parteilich zuzuordnen. Man beachte, dass das Vatikanische Konzil vor einem halben Jahrhundert schon festgehalten hat, aus dem Evangelium lasse sich keine Parteipolitik entwickeln und Christen sollten sich und ihre Orientierung dort entfalten, wo sie es für richtig halten. Genau das geschieht längst und mit fortschreitender Erosion des Christlichen in der Gesellschaft nimmt seine Bedeutung für Parteistrategien ab. Die Kirchen üben Kritik, ...
Das „C“ ist im Profil
Die Sicht des Politikwissen- schaftlers. Von Stefan Rochow