Einst war der Libanon das einzige arabische Land mit christlicher Mehrheit. Er galt als „Schweiz des Orients“ – nicht nur wegen seines komplizierten politischen Systems, das die Macht zwischen Christen, Sunniten und Schiiten so auszubalancieren suchte, dass keine Bevölkerungsgruppe unter die Räder gerät, sondern auch aufgrund seiner wirtschaftlichen Prosperität. Heute mangelt es im Libanon an allem, außer an Problemen. Medikamente, Strom, Lebensmittel, sogar Trinkwasser wurden zu Luxusgütern. Nicht nur der wirtschaftliche, auch der staatliche Zusammenbruch ist in Sichtweite. Schwer zu sagen, ob die Politik nur unfähig oder auch unwillig ist, gegen Chaos, Kriminalität, Korruption und Elend vorzugehen.
Patriarch Raï: Ein mutiger Fürsprecher des Gemeinwohls
Im Libanon mangelt es an allem, außer an Problemen. In dieser verzweifelten Lage ist der maronitische Patriarch Béchara Pierre Raï zu einer zentralen Figur avanciert.
