Der pseudoreligiöse Anstrich Olympischer Spiele ist ein Denkanstoß für Christen: Wenn alle Gläubigen die Verbreitung des Evangeliums mit demselben Eifer betrieben, mit dem erwachsene Athleten um Hundertstelsekunden kämpfen, wäre das ein echter Fortschritt. Bemerkenswert ist, wie ansonsten kritisch-aufgeklärte Zeitgenossen mit kindlichem Staunen die stundenlange Eröffnungsfeier auf sich wirken lassen, deren Symbolik sich ihnen keineswegs auf Anhieb erschließt. Wer soviel Geduld vor dem Fernseher aufbringt, wird bei der nächsten katholischen Sonntagsmesse hoffentlich die Nerven behalten, falls der Zelebrant ein kurzes lateinisches Gebet spricht.