Das mit so viel Anspannung erwartete Wochenende hat Ägypten einigermaßen glimpflich überstanden. Die bürgerkriegsähnlichen Zustände, die befürchtet worden waren, sind ausgeblieben. Mehr als eine Million Menschen sollen im ganzen Land auf die Straße gegangen sein, schätzt die Armee. Mindestens sieben Tote und einige hundert Verletzte waren dabei zu beklagen. Viel war darüber spekuliert worden, wie gewalttätig die angekündigten Demonstrationen zum ersten Jahrestag des Amtsantritts Muhammad Mursis als Präsident Ägyptens enden würden. Die Ermordung eines 21-jährigen US-Amerikaners in Alexandria am Freitag jedenfalls verhieß für Ausländer nichts Gutes. Viele von ihnen verließen fluchtartig das Land.
Muslim: „Beten Sie, dass Jesus Ägypten von den Muslimbrüdern befreit“
Ägypten ist tief gespalten – Islamisten und ihre Gegner stehen sich unversöhnlich gegenüber – Eindrücke aus Kairo. Von Oliver Maksan