Oskar Lafontaines Rückzug vom Vorsitz der „Linken“ markiert einen tiefen Einschnitt vor allem für seine Partei, aber möglicherweise auch die gesamte Parteienlandschaft. Die Linkspartei verliert mit ihrem kranken Parteichef einen erfahrenen Strategen, der auftrumpfen, zuspitzen und politische Kampagnen fahren kann; ein eloquenter Vollblutpolitiker, der auch das Repertoire des gnadenlosen Populisten beherrscht; eine wichtige Integrationsfigur für das wütende Prekariat links- und rechtsaußen; eine Führungskraft mit platten, aber markanten Botschaften; ein politisches Alphatier mit Medienkompetenz und -präsenz. Lafontaine hinterlässt in seiner Partei große Schuhe. Ob seine Nachfolger in sie hineinwachsen werden, wird sich zeigen.
Linksbündnisse rücken näher
Mit Oskar Lafontaine tritt der beste Wahlkämpfer der „Linken“ ab – Aber auch ein Anhänger der Fundamentalopposition