Es gibt Ereignisse, über die auch Journalisten gern den Mantel des Schweigens breiten. Jedenfalls sofern sie nicht dem Boulevard dienen. Dazu zählt sicher, wenn Eheleute streiten. Privat sei privat, daran ändert auch Prominenz nichts, könnte man meinen. Erst recht, wenn Anlass des Streits die Krebserkrankung eines Gatten ist. Soll man – mehr noch – darf man in solchen Situationen Worte auf die Goldwaage legen? Die traurige Wahrheit ist: man muss. Zumindest in diesem Fall. Denn die Worte, um die es geht, sind in einem Interview gefallen, das der Ratsvorsitzende der EKD, Nikolaus Schneider, und seine an Brustkrebs erkrankte Frau Anne der „Zeit“ und dem „Stern“ gaben.
Leitartikel: Suizidhilfe – eine Frage der Liebe?
Von Stefan Rehder