„Wir sollten bei der Frage der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ehrlicher sein“, sagt die scheidende Familienministerin Kristina Schröder (CDU). Da spricht sie gelassen eine Selbstverständlichkeit aus, die die gesamte politische Klasse angeht. Und mehr als das. Auch das wirtschaftliche und mediale Establishment, besonders in Berlin, müsste sich angesprochen fühlen. Denn Ehrlichkeit, vor allem wenn es um Gerechtigkeit für die Familie geht, ist mittlerweile Mangelware im öffentlichen Diskurs. Das jüngste Beispiel ist der von drei namhaften Instituten für Wirtschaftsforschung (DIW, ZEW und Ifo) veröffentlichte Bericht zur Evaluierung der Familienpolitik in Deutschland.
Leitartikel: Prüfstein Ehrlichkeit
Von Jürgen Liminski