Die Botschaft, die ein ägyptisches Gericht diese Woche mit den Todesurteilen für 529 Muslimbrüder gesendet hat, ist klar: Pardon wird im Ringen mit den gestürzten Islamisten nicht gegeben. Mögen die erstinstanzlich verhängten Kapitalstrafen auch nicht oder nur zum Teil vollzogen werden: Ein rechtsstaatliches Ruhmesblatt für das neue Ägypten nach Mursi war das schauprozessähnliche Verfahren nicht. Längst geht es um Vernichtung des Gegners. Die Mittel dazu hat der im Verbund agierende Justiz- und Sicherheitsapparat in der Hand. Vor allem die Polizei hat mit den Muslimbrüdern noch Rechnungen offen, die jetzt beglichen werden.
Leitartikel: Pardon wird nicht gegeben
Von Oliver Maksan