Da hätte Frank Underwood, der von Kevin Spacey dargestellte intrigante und egomane US-Präsident der amerikanischen TV-Serie „House of Cards“, noch etwas lernen können: Die Machtkämpfe, die in diesen Tagen zwischen den orthodoxen „Schwesterkirchen“ zu beobachten waren, überbieten manche politische Schlammschlacht – vor allem in ihrer Heuchelei. Da ist von Brüderlichkeit und Liebe die Rede, aber die Nadelstiche gegen den „Ersten“ unter den Hierarchen, den Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, wurden mit einer Präzision gesetzt, die Frank Underwood vor Neid erblassen lassen müsste. Unter dem Motto „Er rief alle zur Einheit“ soll ab Sonntag auf Kreta das seit Jahrzehnten ...
Leitartikel: Orthodoxe Intrigen
Von Stephan Baier