Identitätskrisen lassen sich manchmal an Absagen ablesen. Die Vereidigung von Spaniens König Felipe zeigte eine merkwürdige Entfremdung zwischen Amt und Auftrag: In vorauseilendem Gehorsam gegenüber laizistischen Gegnern der Monarchie schwor der König nicht wie sein Vater auf „Gott und die heiligen Evangelien“, sondern lediglich auf die Verfassung. Nur fehlendes Geschichtsbewusstsein? Den Titel der Katholischen Majestät führt Felipe VI. zwar weiter, wertete aber ein so strapaziertes Dokument wie die spanische Verfassung erstaunlich auf.
Leitartikel: Monarchie light
Von Regina Einig