Parteiintern galt Angela Merkels „Ich habe verstanden“-Rede vom Montag als längst überfällig. Nach der Serie verheerender, gar historischer Wahlniederlagen – zuletzt am Sonntag in Berlin – war ein Wort der CDU-Parteivorsitzenden und Bundeskanzlerin geboten. Die Kanzlerin musste sich erklären – schon um Signale in Richtung der CSU zu senden und die sich mit Blick auf 2017 zunehmend sorgenden Mandatsanwärter in den eigenen Reihen zu beruhigen. Sicher, ihre Verteidiger sagen, Frau Merkel habe durch Verschärfungen im Asylrecht längst die Wende vollzogen, die ihre Kritiker einfordern. Zudem sei die Zahl neu ankommender Migranten 2016, dem Türkei-Deal sei Dank, vergleichsweise kleiner als 2015.