Selbst derjenige, der die Zeugung von Menschen im Labor nicht aufgrund prinzipieller Erwägungen ablehnt, darf die Verleihung des diesjährigen Medizin-Nobelpreises an den Briten Robert Edwards für einen handfesten Skandal halten. Denn die Forschungen, die Edwards, geboren 1925 in Leeds, ab dem Jahr 1960 anstellte und die ihn achtzehn Jahre später, genau am 25. Juli 1978, zum Schöpfer des weltweit ersten Retortenbabys werden ließen, verliefen derart unethisch und abstoßend, dass man ernsthaft fragen muss, welche Medizin sich das Karolinska-Institut in Stockholm eigentlich wünscht.