Das Aufatmen in Brüssel wie in Berlin nach dem Wahlsieg von Emmanuel Macron war deutlich vernehmbar. Es ist verständlich, und zwar nicht, weil die Europäische Union ein unkontrollierbares, zentralistisches Monster wäre, das einen gefügigen Präsidenten in Paris bräuchte, sondern weil sie – im Gegenteil – mehr denn je von bedrohter Zerbrechlichkeit ist. Um die Fragilität des vereinten Europas zu verstehen, muss man seine Funktionsweise unter die Lupe nehmen: Wie ein Pubertierender nicht mehr Kind und noch nicht Erwachsener ist, so ist die EU nicht mehr nur Staatenbund und doch nicht ganz Bundesstaat.
Leitartikel: Frankreich bleibt Partner
Von Stephan Baier