Tabubruch ist ein gutes Wort, um die Ergebnisse des Euro-Sondergipfels in Brüssel zu kommentieren. Denn tatsächlich haben die Staats- und Regierungschefs der 17 Euro-Länder ein Maßnahmenpaket geschnürt, das auf einem fundamentalen Strategiewechsel basiert: Griechenland darf – zumindest teilweise – Pleite gehen. Das heißt: Die Euro-Staaten akzeptieren, was ohnehin jeder weiß, dass nämlich Griechenland einen Teil seiner Schulden nicht zurückzahlen kann. Jedenfalls nicht zu den Konditionen, die vereinbart waren. Mit anderen Worten: Die Gläubiger müssen auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten.
Leitartikel: Euros nach Athen tragen
Von Andreas Wodok