Eine gute und belastbare Beziehung zu unmittelbaren Nachbarn ist oft wichtiger als große Harmonie mit entfernten Verwandten. Diese Alltagserfahrung hätte die Europäische Union lehren müssen, mit der Türkei pfleglich umzugehen. Stattdessen versprach man dem türkischen Nachbarn jahrzehntelang Unerfüllbares – die Aufnahme ins eigene europäische Haus – und überzieht die sensiblen, nationalbewussten Türken ständig in arrogantem Ton mit teils berechtigter, teils maßloser Kritik. Nun liegt das Nachbarschaftsverhältnis in Scherben – und die Granden Europas nehmen es nicht einmal zur Kenntnis.