Es klingt wie ein Widerspruch: In seinem berühmten Brief vom 10. März 2009 an den Weltepiskopat, auf dem Höhepunkt des „Falls Williamson“, schrieb Papst Benedikt: von „unserer Zeit, in der der Glaube in weiten Teilen der Welt zu verlöschen droht wie eine Flamme, die keine Nahrung mehr findet“. Scheinbar ganz anders klang es, als Papst Franziskus am 16. September vor Priestern der Diözese Rom sagte: „Ich wage zu sagen, dass es der Kirche noch nie so gut ging wie heute.“ Ja was denn nun? Hat sich das Drama des Glaubens des Jahres 2009 in eine Blütezeit der Kirche des Jahres 2013 verwandelt? Der scheinbare Gegensatz löst sich auf, wenn man beide päpstlichen Aussagen zusammennimmt.
Leitartikel: Das Drama der Kirche
Von Guido Horst