Nicht Neuland betritt Papst Franziskus, wenn er Ende dieser Woche in die Türkei reist, sondern alten kirchlichen, von der christlichen Botschaft getränkten Boden. Hier wirkten Apostel und Heilige, hier blühte die junge Kirche und hielt ihre frühen Konzilien ab. Es ist ein faszinierend vielfältiges Land, das der Papst da bereist: ein zwar nicht mehr aggressiv laizistischer, aber doch säkularer Staat mit muslimischer Bevölkerung und christlicher Tradition, halb im Orient und halb in Europa beheimatet. Wenn Franziskus sich am Freitag in Ankara mit einer Rede an die Vertreter von Staat und Öffentlichkeit wendet, kann er auf das enorme Prestige bauen, das seine Vorgänger seit „Papa Roncalli“ in der Türkei genießen.
Leitartikel: Brückenbau in der Türkei
Von Stephan Baier