Wer immer noch keine Angst vor den USA zu entwickeln vermag, hat noch nicht verstanden, was der frühere Mitarbeiter der National Security Agency (NSA) William Binney bei seiner Vernehmung vor dem NSA-Untersuchungsausschuss gesagt hat. Wollte man Binneys Aussage, der dem US-Auslandsgeheimdienst 30 Jahre lang – zuletzt als Technischer Direktor – diente, in einem Satz zusammenfassen, so könnte dieser lauten: Die NSA-Affäre ist keine Spionage-Affäre, sondern der Anfang vom Ende der Demokratie. Bekanntlich geht in der Demokratie alle Macht vom Volke aus. Da es sich jedoch unmöglich selbst regieren kann, wählt es aus seinen Reihen Vertreter und beauftragt diese, für einen zeitlich begrenzten Zeitraum mit der Regierung seiner selbst.
Leitartikel: Amerika allmächtig
Von Stefan Rehder