Pünktlich zu ihrem Parteitag kramen die Grünen in ihrer Garderobe nach Hüten zum Schaulaufen. Das Abschaffen des Ehegattensplittings ist allerdings ein ganz alter Hut. Auch die SPD hatte Ähnliches in ihrem Wahlprogramm für 2013 vorgesehen. Der Punkt kam dann aber doch nicht in den Koalitionsvertrag. Nicht, weil man in der Union keine Streiter gegen die Ehe fände – davon gäbe es mehr als genug –, sondern weil er sich letztlich auch als verfassungswidrig erweist. Das müssen die Grünen noch lernen. Sie argumentieren, das Ehegattensplitting müsse man sich mit Kindern sozusagen verdienen. Aber was ist mit den Ehepaaren, deren Kinder aus dem Haus sind?
Leitartikel: Alter Hut mit neuer Feder
Von Jürgen Liminski