Ist es keine Nachricht, wenn 3 000 Bürger – wie am Samstag geschehen – in Berlin vor dem Kanzleramt für das „Recht auf Leben“ eines jeden Menschen demonstrieren? Wenn eine unübersehbar gewordene Menge schweigend tausend Kreuze durch die Prachtstraßen der Hauptstadt trägt, um so Politiker und Wähler an die Zahl der Menschen zu erinnern, die seriösen Hochrechnungen zufolge an jedem Werktag in Deutschland im Mutterleib getötet werden? Wer gestern die Zeitungen aufschlug, konnte den Eindruck haben, derart beeindruckende Demonstrationen wie der „Marsch für das Leben“ gehörten in Deutschland mittlerweile zum Stadtbild von Großstädten und müssten daher gar nicht thematisiert werden.
Kommentar: Unter Ausschluss der Öffentlichkeit
Von Stefan Rehder