Gestern begannen in Washington mit großem Pomp vier weitere Jahre der Präsidentschaft Barack Obamas. Viele von Amerikas Katholiken werden dieses Datum mit Bauchschmerzen verfolgt haben. Zwar haben sie – mittlerweile immerhin größte Einzelkonfession des religiösen Landes – im November 2012 mehrheitlich für eine zweite Amtszeit des anfangs zum Messias stilisierten Präsidenten gestimmt. Doch darf man sich von dem sogenannten Catholic vote nicht täuschen lassen: Die US-Katholiken sind so uneinheitlich und in Fragen der Morallehre so gespalten wie ihre europäischen und ganz allgemein westlichen Glaubensgeschwister auch. Je praktizierender und kirchennäher, desto kritischer waren sie denn an der Wahlurne auch gegenüber Obama.
Kommentar: Obamas Widersprüche
Von Jens Hartner