Zu den Talenten von Papst Franziskus gehört die Fähigkeit, ganz unterschiedliche Menschen zu beeindrucken und zusammenzuführen. Dass er zwischen US-Präsident Obama und Kubas Präsident Raúl Castro vermittelte, und beide dies öffentlich würdigten, beeindruckt in Europa so unterschiedliche Politiker wie Edmund Stoiber und Martin Schulz, die den Papst nun für den Friedensnobelpreis vorschlagen. Ja, verdient hätte Franziskus den Preis: Für die gelungene Vermittlung zwischen Obama und Castro wie für die beharrlich versuchte Vermittlung zwischen Israelis und Palästinensern, für den erfolgreichen Einsatz gegen eine internationale Militärintervention in Syrien wie für die bisher erfolglosen Friedensappelle in Richtung Syrien und Irak.