„Der Mensch stirbt so, wie er gelebt hat.“ Diese These, die Menschen heute wie eine willkürlich aufgestellte Behauptung erscheinen muss, zählte einst zu den empirisch am besten belegten. Damals – die Welt war noch kein Dorf und niemand sammelte Freunde auf Facebook & Co. – wussten die Menschen nicht nur über das Leben ihrer Mitmenschen genau Bescheid (was keineswegs nur angenehm war), man war auch dabei, wenn es ans Sterben ging. Noch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts starben 80 Prozent der Menschen zu Hause, meist begleitet von Familie und Freunden. Heute, rund 100 Jahre später, sterben gerade einmal noch 20 Prozent auf solche – längst privilegierte – Weise.
Kommentar: Letzte Bastion der Humanität
Von Stefan Rehder