Hätte der Papst nicht mit einer dichten Predigt zum Auftakt der römischen Bischofsversammlung gesprochen, man hätte am Wochenende meinen können, es im synodalen Rom eher mit einem Zirkus zu tun zu haben. Franziskus hat am Sonntag im Petersdom klar gemacht, dass sich Wahrheit und Barmherzigkeit nicht gegeneinander ausspielen lassen. Dass die Kirche an ihrem in der Bibel und Offenbarung gründenden Menschenverständnis und ihrer Lehre treu festhält, ihre Türen aber gleichzeitig allen Menschen öffnet, auch Ehepaaren mit Verletzungen – sonst würde sie ihre Mission verraten. Das war petrinisch. Dagegen war das Outing des Vatikanprälaten vor den Kameras der Hauptstadtjournalisten eher bizarr.
Kommentar: Ein gewaltiger Außendruck
Von Guido Horst