Das Land ist tief gespalten: Die eine Hälfte der Kolumbianer ist schockiert, die andere befriedigt über die Ablehnung des Friedensschlusses mit der linken Farc-Guerilla. Nach mehr als fünfzig Jahren Bürgerkrieg, der rund eine Viertel Million Todesopfer forderte, wollte eine Mehrheit der Kolumbianer offenkundig mehr von der Guerilla-Truppe als nur eine verbale Entschuldigung und ein Abkommen, dass künftig die Waffen schweigen sollen. Das hat der Ausgang des Referendums am Sonntag vor gut einer Woche gezeigt. Überraschend hat eine knappe Mehrheit von 50,2 Prozent der Wähler gegen den Friedensvertrag gestimmt, den die Regierung von Präsident Joan Manuel Santos mit der marxistischen Farc-Guerilla in Havanna ausgehandelt hatte. Die ...
Kolumbien sucht Frieden und Gerechtigkeit
in Ende des Bürgerkriegs wollen alle, doch die Mehrheit will keine Straffreiheit für die Farc. Von Marcela Vélez-Plickert
