Lydia, eine junge schlanke Frau um die dreißig, greift ständig zu ihrem Handy. Jede halbe Stunde telefoniert sie mit ihrer Familie in Lugansk, um zu erfahren, was da los ist. Die Situation ist äußerst gefährlich. Immer wieder gibt es dort Schießereien, die Separatisten versuchen, Menschen als lebendiges Schild zu nutzen. Ihr alter Vater befindet sich dort, und sie selbst fühlt sich nicht mal im ruhigen und sicheren Lemberg in Sicherheit. „Wenn die Terroristen erfahren, dass jemand gegen sie Stimmung macht, können sie sich an Familienmitgliedern rächen.“ Vor etwa einem Monat ist sie aus Lugansk geflüchtet, eine Rückkehr kann sie sich nicht vorstellen.
Immer mehr fliehen aus der Ost-Ukraine
Russlands Unterstützung für die Separatisten ist ein offenes Geheimnis – Teile des Donbas sind im Kriegszustand. Von Juri Durkot