Es war ein Sieg auf der ganzen Linie für die „Front zur Verteidigung des Islam“ (FPI). Die größte der radikal-islamischen Organisationen, die seit der Demokratisierung in Indonesien immer mehr Einfluss gewinnen, hatte die Kampagne gegen den Gouverneur von Jakarta, Basuki Purnama, genannt Ahok, angeführt. Im Frühjahr musste sich der populäre Amtsinhaber zur Wiederwahl stellen. Dabei gab es nur ein Manko: Er ist kein Moslem, sondern Christ und noch dazu chinesischer Abstammung. Mit gezielten Fehlinformationen vernichtete die FPI nicht nur Ahoks politische Karriere, sondern seine Existenz. Er hatte während einer Wahlkampfrede gesagt, die Muslime sollten sich nicht verführen lassen, wenn gesagt würde, der Koran verbiete in der 51.
Im Visier der Islamisten
Indonesien am Scheideweg: Wie radikale Muslime Staat und Gesellschaft umbauen. Von Klemens Ludwig