Herr Professor Pfeifer, die Nachrichten sind seit Wochen monothematisch: Es geht nur mehr um ein Virus, das Menschen krank macht, ja tötet, und gegen das bisher kein Mittel existiert. Was macht das mit Menschen, die an einer Angststörung leiden? Es gibt Menschen, die sehr sensibel sind und sich jetzt vor der Nachrichtenflut schützen müssen, weil sie sonst in einen Kreislauf ständig neuer unerfreulicher Zahlen geraten. Hier haben wir eine deutliche Zunahme von Ängsten. Es gibt aber auch Leute mit neurotischen, diffusen Ängsten, etwa vor anderen Menschen oder vor Machtmissbrauch: Bei denen nimmt in dieser existenziellen Krise die Angst teilweise ab. Hier werden Ängste jetzt angesichts der Corona-Krise relativiert. Anders als bei ...
Basel
„Gottvertrauen im Zeitalter der Angst“
Für den Schweizer Psychiater und Psychotherapeuten Samuel Pfeifer ist der Glaube ein Resilienzfaktor, der Kraft gibt und Solidarität bewirkt.