Günter Grass „coming out“ als Waffen-SS-Mann bewegt die Nation noch immer, und wie wir es erwarten durften, haben sich in recht kurzer Zeit fast alle vermeintlich wichtigen Köpfe der Nation zum Fall geäußert. Die erstaunliche Ausnahme ist und bleibt allein Marcel Reich Ranicki, dessen beredtes Schweigen mitten im vielstimmigen Chor immer dröhnender wirkt. Doch nicht von MRR soll hier die Rede sein, sondern von Klaus Staeck, von Beruf Satiriker und Plakatemacher. Staecks beharrliches Eintreten für das, was man im links-liberalen Lager seit Jahrzehnten für Aufklärung hält, hat ihm mit der Zeit unter Seinesgleichen viel Ruhm eingetragen hat. Ja, neuerdings ist er sogar Präsident der Berliner Akademie der Künste.