Beim Stichwort „Wiener Opernball“ muss man nicht zwangsläufig die Nase rümpfen. Immerhin weist diese Veranstaltung eine Tradition auf, die bis zur Zeit des Wiener Kongresses zurückreicht. Und was ist dagegen zu sagen, dass am letzten Donnerstag im Fasching 180 Paare aus dem In- und Ausland zusammenkommen, um galant miteinander zu tanzen? Begleitet von den Klängen eines Johann Strauss oder Frederic Chopin. Walzer, Polka, Polonaise – man hat im Zeitalter der Popkultur schon niveaulosere Kultur- und Gesellschaftsveranstaltung erlebt. Jedenfalls bis zum diesjährigen Wiener Opernball, der durch eine Schlägerei und rassistische Beleidigungen für internationale Aufmerksamkeit gesorgt hat.
Glosse: Bitte kein Wiener Seifenopernball
Von Stefan Meetschen