Wer Flucht und Vertreibung erlebt hat, weiß Schutz und Aufnahme zu schätzen. Rohingya-Flüchtlinge in Südostasien haben dies selten erlebt. Immer wieder werden sie zum Spielball im Machtkampf widerstreitender Interessen. So mussten in den vergangenen drei Wochen mehr als 420 000 Rohingya vor Übergriffen der Militärs aus Burma fliehen. Mehr als ein Drittel der in dem Land lebenden Angehörigen dieser muslimischen Minderheit ergriff die Flucht, um ihr Leben zu retten. Selten zuvor ist eine Flüchtlingskrise in so kurzer Zeit so sehr eskaliert. Schon warnen Hilfswerke vor einer drohenden humanitären Katastrophe. Denn bislang konnten nur 170 000 dieser Flüchtlinge versorgt werden.
Gastkommentar: Menschlichkeit auf der Strecke
Von Ulrich Delius