Der muslimische Minister Ibrahim Makolli aus dem Kosovo saß zwischen dem katholischen Weihbischof von Sarajewo, Pero Sudar, und dem serbisch-orthodoxen Theologen Professor Davor Dzalto. Eine serbische Tanzgruppe musizierte, und junge Kosovo-Albaner sangen mit. Nur zwölf Jahre nach Beendigung des brutalen Krieges, den der serbische Diktator Slobodan Milosevic 1991 zuerst gegen Slowenien und Kroatien entfesselt hatte und den die NATO-Intervention im Kosovo 1999 beendete, zeigen solche Momentaufnahmen vom Christlichen Europatag der Paneuropa-Union am Wochenende in Andechs, wie stark der Friedenswille in Südosteuropa ist, obwohl noch viele Wunden bluten und Nationalisten weiterhin massiv ihr politisches Geschäft betreiben.
Gastkommentar: Friedenswille trotz der Wunden
Von Bernd Posselt