2011 war bislang das tödlichste Jahr in der Geschichte der europäischen Flüchtlingspolitik: Über zweitausend Menschen kamen bei ihrer Flucht nach Europa auf hoher See um. „Genau in dem Jahr, in dem die Mittelmeerregion der genauesten Überwachung unterworfen wurde, wurden die meisten Toten oder Vermissten registriert“, sagte die niederländische Europarats-Abgeordnete Tineke Strik vor kurzem gegenüber dem Europäischen Flüchtlingsrat ECRE. Manchen von ihnen wurde trotz rechtzeitiger Hilferufe die Rettung verweigert: In einem Fall mussten 61 Flüchtlinge auf dem Mittelmeer sterben, obwohl ihr Hilferuf registriert wurde und die Position des schiffbrüchigen Bootes bekannt war.
Europas Eiserner Vorhang
An den Außengrenzen der EU spielen sich oft Flüchtlingsdramen ab – Die Aufnahmestaaten sind vielfach überfordert. Von Reinhard Nixdorf