Teile der politische Klasse und auch der Kirchen in Deutschland scheinen eine Diskussion über den Islam als solchen zu fürchten. Jedenfalls überwiegen die beschwichtigenden Äußerungen. Gegen eine solche Art der Naivität wenden sich liberale Muslime. Sie sehen in den radikalen Auslegungen des Koran eine Gefahr und fürchten auch nicht die Diskussion darüber. Lale Akgün, zum Beispiel, die ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete und Islambeauftragte der SPD-Fraktion, selbst mit türkischstämmigem Hintergrund, wünscht sich sogar diese Debatte und stellt fest, dass sie „schon läuft“. Die Frage sei auch nicht, ob so eine Debatte zu fürchten sei, „sondern dass wir darauf vorbereitet sein müssen, diese Debatte zu führen.
Erst Bürger, dann Moslem
Ein Gespräch mit der Muslima und Ex-Islambeauftragten der SPD, Lale Akgün. Von Jürgen Liminski