Militärische Tradition hilft den Soldaten bei der Bestimmung ihres Berufs- und Selbstverständnisses. Sie dient der Selbstvergewisserung, ordnet ihr Handeln in den größeren Zusammenhang der Geschichte ein, gibt Orientierung für militärisches Führen und Handeln. Die deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert hat es in ihrem Verlauf denjenigen, die sich für soldatisches Dienen als Beruf entschieden haben, nicht einfach gemacht. Der Missbrauch des Soldatenethos, die Pervertierung des Staates und die Missachtung des Völkerrechts in der Zeit des Nationalsozialismus bildeten nach der politischen, militärischen und moralischen Niederlage des Zweiten Weltkriegs eine schwere Hypothek und beeinträchtigen das Bild des Soldaten.
Eine Neuschöpfung, keine Fortsetzung der Wehrmacht
Die Haltung zum 20. Juli wurde für die Bundeswehr zur Kardinalfrage für ihr Verhältnis zur eigenen Tradition.
