Der Südsudan steht Kopf. Die Hauptstadt Juba, in der 2005 zum Ende des mit kurzer Unterbrechung rund 40 Jahre dauernden Bürgerkriegs gerade mal eine Handvoll Autos auf Erdstraßen unterwegs waren, putzt sich heraus: unzählige Helfer kehren die neuen Teerstraßen. An jeder Straßenecke eine Baustelle, neu eröffnete Hotels, Restaurants und Läden. Aus vorbeifahrenden Schulbussen tönt die neue Nationalhymne, die voll Inbrunst von Schülern auf dem Heimweg geübt wird: „Oh Gott, wir loben und preisen Dich, für Deine Gnade für Südsudan!“ Sie endet mit den Worten: „Wir grüßen unsere Märtyrer, deren Blut das Fundament unserer Nation gefestigt hat.
Ein Gebet als Nationalhymne
Der Südsudan erlangt heute als säkularer Staat die Unabhängigkeit. Nach dem längsten Bürgerkrieg Afrikas gelingt damit die Loslösung des christlichen Südens vom muslimischen Norden. Von Rainer Rothfuß