Von Markus Reder Am Sonntag ist Bundestagswahl. Es gab Zeiten, da hätte dieser Satz das Wahlvolk elektrisiert. Diesmal scheint das nicht der Fall. Das hat seine Gründe und die sind vielfältig. Wer angesichts verbreiteter Wahlmüdigkeit auf Politik- oder Parteienverdrossenheit hinweist und wachsendes politisches Desinteresse diagnostiziert, erfasst lediglich einen Teil der Wirklichkeit. Erstmals scheint Nichtwählen keineswegs nur Zeichen von mangelndem politischen Engagement oder Ausdruck von Gleichgültigkeit, sondern die Folge politischer Ratlosigkeit angesichts des zur Wahl stehenden Angebots. Solche Ratlosigkeit ist auch unter Christen verbreitet. Den zur Enthaltung Tendierenden unter ihnen geht es nicht um politische Passivität, ...