So viel Parteiräson war bei Österreichs Grünen noch nie: 93 Prozent stimmten beim Bundeskongress am Samstag in Salzburg für das Regierungsprogramm, viele jedoch mit laut vernehmbaren Bedenken, mit Zähneknirschen und Murren. Kein Wunder: In der Klimapolitik ließ die ÖVP ihrem neuen grünen Koalitionspartner einige Prestigepunkte, im übrigen trägt das Regierungsprogramm für die Jahre 2020 bis 2024 überwiegend ÖVP-Handschrift. So wurde zwar mit der früheren Europaabgeordneten und glücklosen Ex-Parteichefin der Grünen, Ulrike Lunacek, ein Idol der LGBTI-Bewegung als Staatssekretärin für Kunst und Kultur in die Regierung gehievt, doch viel Bewegung auf diesem verminten gesellschaftspolitischen Terrain wird es nicht geben.
Wien
Die Handschrift von Kurz
Die österreichischen Grünen schlucken manche schwarze Kröte, um endlich mitzregieren.