Er posierte gerne in Kampfmontur vor Leichen, Kriegsgefangenen und Trümmerlandschaften, auch mit vermummten Kombattanten. Vor laufender Kamera beschimpfte er die russische Militärführung oder die feindlichen Ukrainer, stets in derber Wortwahl und aus einem Reservoir an Schimpfwörtern schöpfend. Jewgeni Wiktorowitsch Prigoschin, der Unternehmer, Oligarch und Warlord, hat einen Hang zu Dramaturgie und Selbstdarstellung. Das Schauspiel, das er der Welt am vergangenen Wochenende bereitete, ist damit allein nicht erklärbar. Prigoschin mag ein Rassist, ein Killer, ein geld- und machtgieriger Massenmörder sein, ja ein „Monster“, wie ihn der EU-Außenbeauftragte Borrell am Montag nannte.
Der Warlord als Verräter
Jewgeni Prigoschin gelangte über Putin zu Macht, Ruhm und Reichtum. Mit dem Putsch am Wochenende überspannte er den Bogen.
