Der Beschluss der BDKJ-Bundesfrauenkonferenz zur Begrüßung der geplanten Abschaffung des Werbeverbots für Abtreibungen (§219a StGB) vermittelt ein falsches Bild von „der katholischen Jugend“ in Deutschland.
Als junge Katholikin und Vorsitzende der Jugend für das Leben Deutschland schäme ich mich für diesen Beschluss im Namen einer katholischen Jugendorganisation! Wir stehen für eine Kultur des Lebens, in der die Abtreibung ihres eigenen Kindes keine Lösung für Frauen im Schwangerschaftskonflikt sein darf. Werbung dafür verhöhnt ihr Kind und ihre Not.
Einzige Alternative Abtreibung? Zutiefst frauenfeindlich!
Ungewollte Schwangerschaften stellen für Frauen zweifellos ein sehr ernstes Problem dar. Besonders dann, wenn sie noch in der Ausbildung sind und nicht sicher sein können, ob der Partner zu ihnen und ihrem gemeinsamen Kind steht. Ist es fair, einer Frau in dieser Notlage als „beste“ Lösung zu erklären, wie man das Kind „wegmacht“ und was es kostet?
Es ist zutiefst frauenfeindlich, einer Frau in genau diesem Moment als einzige Alternative die Abtreibung ihres eigenen Kindes zu empfehlen.
Genauso wenig wird eine Frau ernst genommen, wenn sie nicht darüber aufgeklärt wird, was mit ihr (und der Beziehung) nach einer Abtreibung passieren kann. Wir erleben so viele Frauen, die uns nach Abtreibungen berichten, dass sie diesen Schritt nie getan hätten, wenn sie darüber aufgeklärt worden wären.
Wahrer Feminismus ist keine Werbung für Abtreibung, wahrer Feminismus ist, Frauen mit ihren Sorgen in den Blick zu nehmen. Wir brauchen eine Gesellschaft, die solidarisch gegenüber Schwangeren ist und Frauen darin bestärkt, dass ein Leben mit einem unerwarteten Kind gelingen kann. Sollten nicht gerade Christen und ihre Verbände hier mit gutem Beispiel vorangehen?
Die Autorin ist 1.Vorsitzende der „Jugend für das Leben“. Die Historikerin berät ehrenamtlich Frauen in Schwangerschaftskonflikten.
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