§219a

Der BDKJ spricht nicht für junge Katholiken

Sie schäme sich für den Beschluss des BDKJ, die geplante Abschaffung des Werbeverbots für Abtreibungen zu begrüßen, schreibt die Vorsitzende der "Jugend für das Leben". Ein Gastbeitrag.
Demonstrationen gegen Abtreibung
Foto: Paul Zinken (dpa) | "Wahrer Feminismus ist keine Werbung für Abtreibung, wahrer Feminismus ist, Frauen mit ihren Sorgen in den Blick zu nehmen", schreibt Simona Riester.

Der Beschluss der BDKJ-Bundesfrauenkonferenz zur Begrüßung der geplanten Abschaffung des Werbeverbots für Abtreibungen (§219a StGB) vermittelt ein falsches Bild von „der katholischen Jugend“ in Deutschland.

Als junge Katholikin und Vorsitzende der Jugend für das Leben Deutschland schäme ich mich für diesen Beschluss im Namen einer katholischen Jugendorganisation! Wir stehen für eine Kultur des Lebens, in der die Abtreibung ihres eigenen Kindes keine Lösung für Frauen im Schwangerschaftskonflikt sein darf. Werbung dafür verhöhnt ihr Kind und ihre Not.

Einzige Alternative Abtreibung? Zutiefst frauenfeindlich!

Ungewollte Schwangerschaften stellen für Frauen zweifellos ein sehr ernstes Problem dar. Besonders dann, wenn sie noch in der Ausbildung sind und nicht sicher sein können, ob der Partner zu ihnen und ihrem gemeinsamen Kind steht. Ist es fair, einer Frau in dieser Notlage als „beste“ Lösung zu erklären, wie man das Kind „wegmacht“ und was es kostet?

Lesen Sie auch:

Es ist zutiefst frauenfeindlich, einer Frau in genau diesem Moment als einzige Alternative die Abtreibung ihres eigenen Kindes zu empfehlen.
Genauso wenig wird eine Frau ernst genommen, wenn sie nicht darüber aufgeklärt wird, was mit ihr (und der Beziehung) nach einer Abtreibung passieren kann. Wir erleben so viele Frauen, die uns nach Abtreibungen berichten, dass sie diesen Schritt nie getan hätten, wenn sie darüber aufgeklärt worden wären.

Wahrer Feminismus ist keine Werbung für Abtreibung, wahrer Feminismus ist, Frauen mit ihren Sorgen in den Blick zu nehmen. Wir brauchen eine Gesellschaft, die solidarisch gegenüber Schwangeren ist und Frauen darin bestärkt, dass ein Leben mit einem unerwarteten Kind gelingen kann. Sollten nicht gerade Christen und ihre Verbände hier mit gutem Beispiel vorangehen?


Die Autorin ist 1.Vorsitzende der „Jugend für das Leben“. Die Historikerin berät ehrenamtlich Frauen in Schwangerschaftskonflikten.

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.

Themen & Autoren
Simona Riester Bund der Deutschen Katholischen Jugend Jugend für das Leben Lebensschutz Schwangerschaftsabbruch

Weitere Artikel

Kirche

Kira Geiss ist die neue „Miss Germany“ - und engagiert sich an einer Missionsschule. Was ihr Glauben mit ihrer Teilnahme an einem Schönheitswettbewerb zu tun hat und was sie anderen ...
23.03.2023, 11 Uhr
Esther von Krosigk
In der 18. Folge des „Katechismus-Podcasts“ geht Weihbischof Dominik Schwaderlapp auf den Wahrheitsgehalt der Bibel ein.
23.03.2023, 14 Uhr
Meldung
Was auf „synodalen Wegen“ derzeit geschieht, ist mehr als die Wiederholung altbekannter Forderungen.
21.03.2023, 19 Uhr
Martin Grichting