Lange wurde darüber gerätselt, ob und wann sich der Vatikan mit Chinas Staatsführung auf einen Kompromiss bei der seit Jahren umstrittenen Ernennung von Bischöfen einigen würde. Als beide Seiten schließlich am 22. September 2018 ein Abkommen zur Regelung der Streitfrage unterzeichneten, mischten sich in den Jubel im Vatikan auch kritische Stimmen. Sie warnten vor zu viel Optimismus und erinnerten daran, dass Chinas atheistische kommunistische Staatsführung um jeden Preis die absolute Kontrolle über alle Religionsgemeinschaften gewinnen will. Einer der entschiedensten Kritiker ist der emeritierte Bischof von Hongkong, Kardinal Joseph Zen. Er warf den Befürwortern des Abkommens vor: „Sie liefern die Herde den Wölfen aus.
Politik
Schweigen muss aufhören
Von dem Abkommen Chinas mit dem Vatikan profitiert bisher nur die Regierung. Von Ulrich Delius