„Alles muss sich ändern, damit alles so bleibt wie bisher“, lässt Giuseppe Tomasi di Lampedusa seinen Fürst von Salina im Roman „Der Leopard“ (Il Gattopardo) sagen. Doch Österreich ist nicht Sizilien, und so muss man für die österreichische Parlamentswahl vom Sonntag wohl abwandeln: Auch wenn sich fast alles änderte, bleibt fast alles wie bisher. Beide Regierungsparteien, die sozialistische SPÖ und die bürgerlich-christdemokratische ÖVP, haben ihren historischen Tiefststand erreicht. Die Große Koalition, Österreichs beliebteste Regierungsform seit 1945, schreibt sich künftig mit Anführungszeichen.
Österreich schrumpft seine Große Koalition
Die Parlamentswahl in der Alpenrepublik brachte viele Sieger hervor, doch die bisher und wohl auch künftig Regierenden gehören nicht dazu. Von Stephan Baier