Dass man nicht an die Aufbruchstimmung in Folge des Erdgipfels 1992 im brasilianischen Rio de Janeiro anknüpfen kann, galt schon im Vorfeld der dritten Nachfolgekonferenz Rio+20 als klar. Der aber von den rund 180 Länderdelegationen noch vor dem offiziellen Gipfelbeginn am gestrigen Mittwoch ausgehandelte Minimalkonsens kommt einem Desaster für die Umwelt und die Menschen gleich. Bei Vertretern der Zivilgesellschaft, Umweltverbänden und Nichtregierungsorganisationen herrscht Frustration und Empörung – und das völlig zu Recht. Denn die Weltpolitik verharrt trotz der zunehmend dramatischen Lage der Umwelt in einem starrsinnigen Denken, das Heil und Wohlstand der Menschen allein im wirtschaftlichen Wachstum sieht.
Kommentar: Weltpolitik tritt auf der Stelle
Von Clemens Mann