Milo Djukanovic hat bei den montenegrinischen Wahlen am Sonntag die absolute Mehrheit verfehlt, dürfte aber in einer Koalitionskonstellation Regierungschef bleiben. Das allein wäre interessant genug, denn Djukanovic ist seit einem Vierteljahrhundert der starke Mann des kleinen Adriastaates – sei es als Ministerpräsident oder als Präsident. Weder das Ende des Kommunismus noch der Zerfall Jugoslawiens, weder das Ende des Staatenbundes mit Serbien noch Korruptionsvorwürfe konnten ihn zu Fall bringen. Er ist seit 25 Jahren die politische Konstante Montenegros und will dies auch bleiben. Noch interessanter waren die Umstände, unter denen die Wahl am Sonntag ausgetragen wurde: Die Staatsanwaltschaft verkündete am Wahltag die Verhaftung ...
Kommentar: Von innen und außen gefährdet
Von Stephan Baier