Alle Beteiligten vergleichen den Brexit mit einer Scheidung. Das offenbart ein merkwürdiges Ehe-Verständnis, will sich Großbritannien doch aus einer Union von 28 Partnern lösen. Der Theaterdonner, der in London und Brüssel herrscht, erinnert tatsächlich an einen Rosenkrieg: Gestritten wird um Sorgerecht, Geld und Schulden, Trennungsbedingungen und künftige Koexistenzregeln. London wie Brüssel scheuen sich nicht, die Schmutzwäsche öffentlich zu waschen: Da sickern Details des unerquicklichen Dinners von Premierministerin Theresa May mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker in deutsche Zeitungen; da feuert die Downing Street mit scharfen Drohungen zurück.
Kommentar: Rosenkrieg und Wahlkampf
Von Stephan Baier