Aleksandar Vucic hat die Präsidentenwahl in Serbien im ersten Wahlgang klar gewonnen. Eine Überraschung ist das nicht: Der bisherige Regierungschef hatte alle wesentlichen politischen und medialen Fäden in der Hand. Seine Dominanz im Fernsehen wie in den Zeitungen, seine aggressiven Kampagnen gegen Mitbewerber sowie das Pathos, mit dem seine Anhänger ihn priesen, ließen daran nie Zweifel aufkommen. Vucic verkörpert die perfekte serbische Synthese: Je nach Publikum gibt er sich – selbst in der hochexplosiven Kosovo-Frage – als vernünftiger Pragmatiker oder als nationalistischer Ideologe.
Kommentar: Merkels sowie Moskaus Mann
Von Stephan Baier