Eine Papstaudienz ist weder Ritterschlag noch Seligsprechung. Der Papst empfängt Staatschefs nicht nach Verdienst und Tugendgrad. Mitunter muss er sich die Hände schmutzig machen, wenn er ins Getriebe der Weltpolitik eingreift. So vor wenigen Tagen, als Franziskus Milorad Dodik, den serbischen Vertreter im Staatspräsidium Bosnien-Herzegowinas, im Vatikan empfing. Dodik gehört zu jenen Nationalisten, die bedauern, dass die Kriegsverbrecher Karadžic und Mladic ihr blutiges Werk der ethnischen Säuberung nicht vollenden konnten.
Kommentar
Bosnien braucht Wunder
Vielleicht gelingt Franziskus, was der Weltpolitik bis heute nicht gelang. Von Stephan Baier