Für einen Workaholic gibt es keine größere Demütigung als die Tatsache, dass sein Tag nur 24 Stunden hat, in denen er auch noch die unproduktivste aller Tätigkeiten unterbringen muss: den Schlaf. Aber selbst diesen abgezogen steht die Zeit immer noch nicht für die Steigerung des Bruttoinlandsprodukts zur Verfügung, weil die Arbeitszeit systematisch von der Freizeit in Schach gehalten wird, einer Spiel(!)art der Zeit, die aus ökonomistischer Sicht pure Verschwendung ist. Menschen im Freizeitmodus verspüren keinerlei Neigung zur betrieblichen Gewinnmaximierung. Immerhin geben sie Geld aus, weshalb sie sich anschließend umso williger wieder in die Erwerbsarbeit integrieren, um frisches zu verdienen.
Glosse: Vorauseilender Nachruf
Von Bernhard Huber