Armer Francois Hollande. 32mal traf sich der französische Staatspräsident in den vergangenen Monaten mit zwei Journalisten der sogenannten Klatschpresse, um sein Leid zu klagen. Das Amt des Präsidenten sei doch sehr viel schwerer zu tragen als gedacht, auch mit der Arbeitslosigkeit habe er „kein Glück“ gehabt, und sollte er im nächsten Jahr das Amt aufgeben, sei das „wie ein Stück Befreiung“. Die Jeremiade über das Gemütsleben des Präsidenten wird in diesen Tagen als Buch erscheinen und mancher Franzose wird sich da die Augen reiben. Ist das derselbe Francois Hollande, der im Wahlkampf 2012 großspurig verkündete, was er alles tun würde, wenn er im Élysée säße?
Frankreich vor der Weichenstellung
Sarkozy setzt an zum Endspurt, Hollande stolpert in die Vorwahl – Offenes Rennen bei den Bürgerlichen. Von Jürgen Liminski