Ramallah durfte sich am Donnerstag ein wenig als Hauptstadt der Welt fühlen. In New York erhielt die Sache eines unabhängigen palästinensischen Staates vor der UNO eine überwältigende Zustimmung. Zwar ging es technisch nur um die Aufwertung zum beobachtenden Nicht-Mitglied in der Staatenorganisation. Eine Anerkennung als Vollmitglied war im vergangenen Herbst gescheitert, weil Palästinenserpräsident Mahmud Abbas keine Mehrheit im Sicherheitsrat finden konnte. Ein pro-israelisches Veto der USA war damit noch nicht einmal nötig geworden. Dennoch ist die jetzige Mehrheit ein gewaltiger moralischer Sieg für die Palästinenser, die angesichts der seit 45 Jahren andauernden israelischen Besatzung in einem Gefühl der Ohnmacht leben.
Ein moralischer Sieg für Abbas
Für den Palästinenserpräsidenten war die UNO der letzte Pfeil im Köcher – Nun will er die Hamas in Gaza besuchen. Von Oliver Maksan